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Glossar
AllesWein
KLÖSTERLICHE UND WEINBAULICHE BEGRIFFE
Abtei: Ein Kloster', das unter der Führung
eines Abtes oder einer Äbtissin steht. Wird in
HI. Augustinus von Hippo Regius: Auf den
berühmten Kirchenvater der Spätantike geht
PIWI: Eigentlich eine Abkürzung für „pilz-
widerstandsfähige Rebsorten".
Resistenz
der Regel von allen Mitgliedern des Konvents
gewählt, welche die „ewige Profess“ (nach
der Novizen-Zeit abgelegtes Gelübde der Ar-
auch eine Ordensregel zurück, die im Hoch-
mittelalter wiederbelebt wurde – etwa durch
gegen Mehltau-Erkrankungen wird diesen
Züchtungen eingekreuzt. Seit über 70 Jahren
bekannt, erfuhren sie durch die Ökologisie-
Bettelorden wie die Dominikaner. Auch die
Augustiner-Chorherren leben nach seiner
Ordensregel.
mut, Keuschheit und des Gehorsams) haben.
rung im Weinbau Auftrieb. Für Qualitätswein
sind in Österreich die „PIWIS" Ráthay und
Roesler (seit 2000) bzw. Muscaris, Souvignier
Gris und Blütenmuskateller (seit 2018) zu-
Ausstich: In Österreich für Qualitätswein am
Etikett zulässige Bezeichnung für das beste
HI. Benedikt von Nursia: Eremit und spä-
Fass eines Jahrgangs. Entspricht einer Selek-
ter Abt des von ihm gegründeten Klosters
tion und geht zurück auf die Qualitätsprobe
per Stichheber (Weinheber), mit dem der
Kellermeister das beste Fass „aussticht".
Montecassino in Italien. Er verfasste um 540
gelassen.
die „Regula Benedicti", die Regel aller Bene-
Profess: Der ersten Probezeit eines neuen
diktiner-Orden. Aus ihr stammt der berühmt
Ordensmitglieds, dem zumindest ein-jähri-
gen Noviziat, folgen zwei Stufen der „Profess"
(latein.: ,Bekenntnis"): Die zeitliche Profess,
ein weiterer Probezeittraum und die ewige
Profess, mit der sich das Ordensmitglied für
autochthon: Beiname für Rebsorten, die
gewordene Spruch „Ora et labora" (Bete und
arbeite!).
nahezu ausschließlich in einem bestimmten
Gebiet natürlich entstanden sind und dort
Klausur: Das Innerste eines Klosters', jener
auf eine relativ lange Geschichte zurück-
blicken können. Sie haben sich in der langen
Bereich, der ausschließlich Ordensmitglie-
dern vorbehalten ist. Vom lateinischen „clau-
immer an seine Gemeinschaft bindet.
sus“ (geschlossen) abgeleitete Bezeichnung,
Stift: Bezeichnung für Klöster, die in der
Entwicklungszeit gut auf die Standorte einge-
stellt – für Österreich wären das z. B. Grüner
die somit das „Kloster im Kloster“ bezeichnet.
Monarchie über Rechte der Grundherrschaft
Veltliner und Blaufränkisch.
Kloster: Name von Gebäudekomplexen, in
und unterschiedlichen Privilegien verfügten;
Congregatio: Parallel zu Orden' existierende
Bezeichnung für Gemeinschaften von Mön-
chen, deren Gründung erst nach dem 17.
Jahrhundert erfolgte. Mittlerweile ist der
denen Nonnen oder Mönche in zölibatärer
in der Regel auch auf eine historische Stif-
Gemeinschaft leben. Ein vom Weltlichen
tung zurückgehend.
Stifterl: Bezeichnung für Weinflaschen mit
„ausgesperrter" Ort eines Ordens', dessen
Bezeichnung sich von „claustrum" (Riegel
bzw. Schloss) ableitet.
Klösterreich: Unter dieser Bezeichnung hat
weniger als 0,375 Liter Inhalt. Geht tatsäch-
lich auf ein Stift - Klosterneuburg - und
dessen in den 1950er Jahren für die AUA ge-
Unterschied zum „ordo“ (Orden) nicht mehr
so wesentlich wie im früheren Kirchenrecht.
Erzabtei: Ehrenbezeichnung für Abteien' von
sich ein Verein konstituiert, der die kultu-
rellen und touristischen Aktivitäten von Or-
lieferten Weine in diesem Format zurück. Die
Benediktinern, die zwei Gründe haben kann.
Crew nannte die Weine „Stiferl“, der Name
bürgerte sich ein.
Vin d'Abbayes: Wörtlich eigentlich nur mit
„Abtei-Wein" zu übersetzen, umfasst diese
Entweder handelt es sich um das Mutterklos-
den' und Stiften fördert. Abweichend vom
ter einer Kongregation (Zusammenschluss
von Klöstern) oder der Papst erhob eine
Namen, gehören „Klösterreich" nicht nur 22
Stifte und Klöster aus fünf Bundesländern an,
französische Vereinigung (gegründet 2008)
Weingüter, die ehemalige oder aktuelle Klos-
Abtei zur „archiabbatia", wie die Erzabtei im
Kirchenlatein genannt wird.
Frater: Bezeichnung für Mitglieder eines Or-
dens', der keine Priesterweihe empfangen
sondern auch je ein Kloster aus Deutschland,
der Schweiz und Ungarn an sowie zwei tsche-
chische Klöster – www.kloesterreich.at
ter-Weingärten bewirtschaften. Darunter fin-
Messwein: Mitunter auch als ,„Altarwein" be-
den sich drei „lebende" Klöster - Abbayes vi-
vantes – der Zisterzienser' oder Benediktiner.
hat. Ausnahmen gibt es z. B. im Franziskaner-
orden, wo auch die Patres als Fratres (Mehr-
zahl von „Frater") angesprochen werden.
zeichnet, da er während der Messfeier ver-
wendet wird. Unterliegt in der Herstellung
kellertechnischen Auflagen (kein Zuckern
Bekannt ist auch die alljährliche Verkostung
in Saint-Germain-des-Prés. www.lesvinsdab-
oder Aufsäuern) und braucht eine bischöfli-
bayes.com
Zisterzienser: Katholischer Orden (latein.:
Ordo Cisterciensis, abgekürzt: OCist), der
1098 in Cîteaux gegründet wurde, um nach
den Ordensregeln des Hl. Benedikt zu leben.
Grangien: Auch wenn der Name der befes-
che Genehmigung.
tigten Landwirtschaftshöfe vom Korn (latein.:
granum) stammt, umfassten die Grangien
Orden: Pflegt als Gemeinschaft von Christen,
auch bereits früh Weingüter. Meist in unbe-
welche Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam
(die so genannten „evangelischen Räte") ge-
lobt haben, die Nachfolge Christi in klösterli-
bautem Gebiet gelegen, umfasste die Zahl
zwischen 15 und 20 Gutshöfe, die zu einem
Askese und manuelle Arbeit begründeten
Kloster' gehören konnten - und für seinen
Unterhalt sorgten.
chem Zusammenleben. Dieses ist durch eine
die kirchlichen Armutsbewegung des Mittel-
Ordensregel geordnet.
alters.
Hemina: römisches Maß, gerne mit „Becher"
übersetzt (0,274 Liter). In der Regel des HI.
Benedikt wurde die Hemina explizit als
Pater/Patres: Bezeichnung für zum Priester
geweihte Ordensmitglieder; in der Mehrzahl:
Patres. Die Abkürzung „P." vor dem Namen
Obergrenze des mönchischen Weinkonsums
zeigt die Weihe an, der Orden wird in der
Regel als Abkürzung nachgestellt (z.B.: OSB,
OCist oder SJ).
genannt: „Für jeden täglich eine Hemina ist
ausreichend".
* Verweist auf ein weiteres Stichwort im Glossar.
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Himmlische Weine
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