dm drogerie Flugblatt - 15.5. - 31.5.2023 - ABGELAUFENE AKTION

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BODY & SOUL KOLUMNE f Stolpern ist wie gehen. Nur lernt man mehr dabei ÜR MEINEN AUFENTHALT in Spanien hatte ich mir eine Unterkunft gebucht. Sie kam mit einem Bad mit Wasserschaden und mit einem Schlafzimmer inklusive Schimmel. Sowas kann passieren. Aber man fragt sich halt trotzdem, was früheren Gästen für die positiven Online-Bewertungen der Bude in den Tee gegeben worden war. Und mitten in der Hochsaison eine leistbare Alternative zu finden … viel Glück! Nach gefühlt tausend E-Mails blieb mir nur, zähneknirschend folgendem Deal zuzustimmen: Der Vermieter würde eine neue Wohnung bereitstellen, allerdings erst in zwei Wochen. Bis dahin hieß es: Fenster auf, durch den Mund atmen und die halb runtergerissene Badezimmerdecke bestmöglich ignorieren. FOTO: Patricia Weisskirchner l ETZTLICH ZAHLTE sich das Warten aus. Ich durfte in ein Dachgeschoss-Apartment in bester Lage umziehen. Sogar eine Terrasse und ein Ankleidezimmer gab es. Was allerdings nicht zu finden war: ein Deckenventilator oder eine Klimaanlage. Ohnehin kein Fan von kalten Räumen und genervt von der unfreundlichen Kommunikation mit dem Vermieter, beschloss ich: Ich sag da jetzt nix. Wird schon passen. Bis … tja … bis die Temperaturen auf 40 Grad kletterten, was in meiner Rooftop-Residenz schnell 50 Grad entsprach. Schweißgebadet machte ich mich nochmal auf die Suche. War da vielleicht ein versteckter Schalter, der auf den ersten Blick nicht zu finden war? Ein Dachgeschoss in Spanien ohne Klimagerät zu planen, schien sadistisch. Doch auch nach ACTIVE BEAUTY 05/2023 Unsere Kolumnistin schreibt über Dinge, die in ihrem Leben nicht rund laufen – und sie darum einen großen Schritt weiterbringen. Diesmal: Wer nicht fragt … dem hundertsten Check: Nichts. Nada. Böse auf die Welt und den Vermieter – „Der Kerl hat mich übers Ohr gehauen“ – kaufte ich schließlich ein mobiles Gebläse, um zumindest irgendwie einen Windhauch zu spüren. Es folgten schlaflose Nächte. Textilfreie Tage. Und mein Hirn war wie Brei, obwohl ich täglich bis zu fünf Liter Wasser trank. Als mir sogar WALTRAUD HABLE ist Bestseller-Autorin („Mein Date mit der Welt“, „Für alles um die Welt“), hat null Orientierungssinn und reist trotzdem seit vier Jahren um die Welt. Von unterwegs erzählt sie Geschichten, die man auch daheim erleben könnte. Aber eben ohne Palmen und Meer … der Schweiß aus den Ohren rauslief, begann ich mich zu fragen: „Befinde ich mich vielleicht gar im verfrühten Wechsel?“ Ein Check mit Dr. Google blieb uneindeutig … i RGENDWANN LUD ich schließlich Freunde zum Abendessen ein. Ich hatte kiloweise Eiswürfel produziert und das Dinner weit nach Sonnenuntergang gelegt. Meine Gäste fühlten sich dennoch, als hätte ich sie höchstpersönlich ins Fegefeuer gelotst. „Das kann nicht sein, dass diese Wohnung nicht klimatisiert ist. An der Decke sieht man Lüftungsschlitze“, sagte der einzige Mann in der Runde. „Wenn ich’s dir doch sage: Ich habe überall nachgesehen. Mir wurde eine Bude angedreht, die sonst keiner bucht.“ – „Hast du den Vermieter gefragt, ob da ein Klimagerät ist?“, hakte er nach. „Nein, ich bin froh, wenn ich nichts mit ihm zu tun haben muss. Aber ich muss auch nicht fragen, ich bin ja nicht blind.“ Die Antwort war offenbar nicht zufriedenstellend. Mein Gast verrückte Kommoden, das Sofa, den Kühlschrank … und wenig später: Tadaaa! Hinter dem Fernseher, der an der Wand montiert war und von dem ich nicht einmal wusste, dass man ihn bewegen konnte, fand sich ein Schaltkästchen. 15 Minuten später glich die Wohnung einem Iglu. z WEI MONATE schwitzen und Menopause-Grübeleien umsonst. Und das nur, weil ich eine Sache nicht gemacht hatte: Ich hatte nicht gefragt. Dabei kostet fragen nichts. Aber nicht zu fragen kostet Nerven. 43

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